Theateradaptationen

Gestern war ich mal wieder im Theater und habe mir in Münster die Bühnenadaptation von Kay Matters Muskeln aus Plastik angesehen. Matters Buch, eine romanhafte Textcollage mit Fußnoten und anderen Paratexten, verweigert sich eine linearen Lektüre. Romanadaptationen sind im Gegenwartstheater keine Seltenheit. Wenn aber die Linearität des Textes durch Paratexte durchbrochen wird, fordert das Theateraufführungen offenkundig heraus. Nun ist es natürlich nicht so, dass moderne Theaterinszenierungen einfach Handlungsabfolgen darstellen. Aber zumindest wenn die Inszenierung die Buchvorlage darauf reduziert, obwohl diese weit komplexer komponiert ist, gerät die Inszenierung in Schieflage. Falls sich noch andere Theater den Text vornehmen, wird es spannend zu sehen, welche Lösungen sie für diese Herausforderung wählen.

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