Das Wort, womit man zur Zeit am meisten Unfug treiben kann, heißt Nihilismus – man muß nur durch unsere Zeitungen blättern, und schon haben sie wieder einen! Sartre ist einer, Wilder ist einer, Jünger ist einer, Brecht ist einer … Wahrlich ein verbindendes Wort! Ich sehe sie förmlich, unsere Rezensenten zweiten Ranges, sie stöbern wie mit einer Flitspritze umher, und kaum erschreckt sie etwas Lebendiges, spritzen sie mit geschlossenen Augen:
„Nihilismus, Nihilsmus -“Max Frisch: Tagebuch 1946-1949. Frankfurt/M. 1950, S. 192.
So hat denn jede Zeit ihre Sau, die sie durchs Dorf treibt. Nur hat nicht jede Zeit solche Schriftsteller.