In dem Moment, da die Philologie als Disziplin zur Verwaltung und kritischen Einordnung der Überlieferung auf den Plan tritt, wird es für jeden um sein Werk bemühten Autor überlebensnotwendig, Voraussetzungen zu schaffen, um selbst Objekt der Philologie werden zu können. Die sichersten und offensichtlichsten Strategien sind zum einen Demonstrationen, wie das eigene Werk philologisch erschließbar wäre – und zum anderen die Bereitstellung von Manuskripten, dem hauptsächlichen Arbeitsgebiet der Philologen.
Christian Benne: Die Erfindung des Manuskripts. Zur Theorie und Geschichte literarischer Gegenständlichkeit. Berlin 2015, S. 253f.
Das zum Thema Poetik-Vorlesung und Schriftsteller-Vorlass.