Wikipedia-Bashing

Wer kennt das nicht? Da ist irgendein armer Mensch im Seminar, der – zum Beispiel – fürs Referat nachgesehen hat, wer Friedrich der Große war. Die ehrliche Haut weist das dann im Handout auch brav nach und anschließend geht dieses seltsame Wikipedia-Bashing los. Von wegen instabil, unwissenschaftlich und was weiß ich. Warum eigentlich?

Klar ist einerseits, dass es Fachlexika gibt, die einen eindeutig bestimmten, meist namentlich bekannten und wissenschaftlich ausgewiesenen Redaktionsrahmen haben und die anderen Lexika an Präzision und Ausführlichkeit um Längen überlegen sind. Dass sie zur Hand sein müssen, wenn es um wirkliches Fachwissen geht, bestreitet kein vernünftiger Mensch. Dass es noch besser wäre, wenn sie generell online wären – idealerweise in einer eigenen virtuellen Bibliothek versammelt -, steht auf einem anderen Blatt. Und wer solche Lexika für sein Referat oder seinen Vortrag nicht konsultiert, schießt sich ggfs. ins eigene Knie. Aber für alles andere erweist sich im Alltag Wikipedia doch nicht nur als völlig hinreichend, sondern vor allem auch als viel präziser und aktueller als das gute alte Konversationslexikon.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Vor allem liegt es an der Dynamik von kollaborativen Wissensprojekten, die viele Möglichkeiten zur Korrektur bieten und die klassische Unterscheidung von Laien und Experten unterlaufen (auch dazu finden sich kluge Gedanken bei Stefan Münker,  auf den ich schon hingewiesen habe). Wenn also mal wieder jemand über Wikipedia meckert: Einfach mal freundlich darauf hinweisen, dass der Meckerkopp gerne die kritisierten Beitrag verbessern könne.

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