Gestern abend war mal wieder Charlotte Lindholm im Tatort aktiv. Eigentlich habe ich ja nicht vor, mich zum Fernseh-Kritiker aufzuschwingen, aber ein paar kleine Nachfragen seien kurz gestattet. Charlotte befindet sich irgendwo zwischen Ems und Weser: Tatwaffen verschwinden in der Ems, Holland ist nur wenige Autominuten entfernt, zuvor bricht sie mit einem PKW auf, der das Kennzeichen FRI hat (Friesland, also Jever).
Warum aber trinken die Leute in dem Kaff, in dem sie dann unfreiwillig landet, Flensburger Pils? Okay, das mag kleinlich sein. Die Gaststätten in diesem Landstrich müssen ja nicht alle einen Vertrag mit einer niedersächsischen oder einer Bremer Brauerei haben. Doch nur wenige Minuten später meint der Dorfpolizist, man sei hier doch nicht in St. Peter Ording. Hallo? Wieso denn das? Sagen will er, dass sein Dorf kein Touristenort ist. Aber wieso vergleicht er seine Gemeinde dann nicht mit einem Ort, der nah ist – mit Hooksiel etwa? Oder gleich mit einem Ort, der ganz weit weg ist – Sylt, Dubai, was weiß ich?
Viele Tatort-Folgen nerven, weil sie vor lauter Lokalpatriotismus die Handlung vernachlässigen (Köln!). Aber dass es andererseits dem NDR schon zu reichen scheint, wenn das Setting ‚irgendwie‘ als norddeutsch markiert wird, das ist schon ärgerlich – auch in einem Tatort, der fast schon surreal anmutet. Wenn Klaus Borowski demnächst mal ein Flens trinken und mit Frieda Jung einen Ausflug nach St. Peter Ording machen würde, täte das den beiden gewiss gut. Aber wenn Charlotte schon mit der tristen niedersächsischen Landschaft konfrontiert werden muss, dann bitte auch mit einer möglichst präzise dargestellten!
[…] einen Aspekt jedoch haben nicht nur wir uns geärgert: Die regionale Ignoranz der Tatort-Macher beim […]