8.2.2015 Botho Strauß: Herkunft. München 2014. Begonnen am 7.2. „‚Sprachgitter‘, dahinter gefangen seither und nie wieder in Freiheit gelangt.“ (S. 78) Strauß‘ schmale, keine hundert Seiten lange Reflexion eben über Herkunft ist sowohl Autobiographie in Gestalt von Rückblicken angesichts der Auflösung der elterlichen Wohnung als auch Erzählung eines Ich im Jahr 1990, da der Vater eben verstorben ist. Es ist ein Buch mit Sentenzen und Erörterungen, wie man sie von Strauß kennt. Das Buch bietet die bekannten stillen Überraschungen, die seine Literatur so herausragend machen. „Ich bin Deutscher: aufgewachsen mit Grimms Märchen und Elvis Presley, Karl May und General Eisenhower, Wagner und James Dean. Woher soll ich meinen Realismus nehmen?“ (S. 66)
14.2.2015 Ernst Jünger: Das Abenteuerliche Herz. Erste Fassung: Aufzeichnung bei Tag und Nacht. Stuttgart 2013. Begonnen am 9.2. Jüngers radikale Sammlung von Erlebnisschilderungen, Reflexionen und Träumen fasziniert mich immer wieder. Habe sie zum dritten Mal gelesen und werde mich gleich auch an die zweite Fassung machen.
18.2.2015 Ulrike Haß: Militante Pastorale. Zur Literatur der antimodernen Bewegung im frühen 20. Jahrhundert. München 1993. Begonnen am 14.2., hatte ich vor rund 10 Jahren schon mal gelesen. Verstehe bis heute nicht, warum die Studie in der Forschung zur Literatur dieser Zeit derart selten rezipiert wird. Hatte mir von dem Buch einen Hinweis erhofft, wie man Jüngers Das Abenteuerliche Herz vor dem Hintergrund der Antimoderne begreifen kann. Bisher keine schlüssige Antwort. Auch nicht in den anderen konsultierten Werken zu diesem Kontext wie Lethens Verhaltenslehren der Kälte.
20.2.2015 John von Düffel: KL. Gespräch über die Unsterblichkeit. Köln 2015. Ein erzählter Dialog mit dem Pariser Modeschöpfer KL. Pflichtlektüre für mich, weil ich derzeit ein Arbeitbuch über JvD vorbereite. John hat mir das Buch dankenswerterweise gleich zukommen lassen.
22.2.2015 Ernst Jünger: Das Abenteuerliche Herz. Zweite Fassung. Figuren und Capriccios. München 1979. Begonnen am 18.2. Jüngers radikale Umarbeitung von Erlebnisschilderungen, Reflexionen und Träumen hin zu einem literarischen Kosmos der Bezüge und Assoziationen beeindruckt mich – gerade im Vergleich – immer wieder. Habe auch dies Buch zum dritten Mal gelesen.
27.2.2015 Johannes Herber: Almost Heaven. Mein Leben als Basketball-Profi. Berlin 2014. Begonnen am 24.2. Hatte ich kurz nach dem Erscheinen schon einmal gelesen. Nun werde ich am 4.3. Herbers Lesung in Gießen moderieren. Zur Vorbereitung habe ich das Buch noch mal gelesen und das war wie bei jedem guten Buch wieder eine große Freude.
Der Hinweis auf das Buch von Ulrike Haß bringt mich auf die Frage: Kennst du Wolfgang Martynkewicz, Salon Deutschland. Geist und Macht 1900-1945, 2009?
Nein, kenne ich nicht. Um was geht es?
Da erscheinen Hofmannsthal, George, Graf Kessler, Chamberlain und – ab 1924 – Hitler. Alle überlegen, wie man mit der Moderne klarkommen soll.
Klingt spannend. Werde ich mir mal besorgen.